Geodatenerfassung

Für Messungen direkt an einer WKA wurde eine Vestas V80 im Windpark Randowhöhe der Firma Enertrag verwendet. Die V80 ist eine 2 MW Anlage, hat eine Nabenhöhe von 100m und einen Drehzahlbereich von 10,8 bis 19,1 U/min.

 

Verwendete Sensoren und Software

Beschleunigungssensoren

Im Mittelpunkt der Messungen stehen die dreiachsigen Beschleunigungssensoren. Sie sind entwickelt und gebaut von Herrn Dipl. Ing. J.H.Gerstenberg (JHG). Als sogenannte micro-electro-mechanical-systems (MEMS) ist die winzige Technik in einem kleinen Metallgehäuse untergebracht. Die Sensoren haben einen Arbeitsbereich von ±2 g und eine Auflösung von 0,06 mg. Der zulässige Betriebstemperaturberich liegt zwischen -45 °C und + 85 °C.

Beschleunigungssensor


Nivel 20

Da GeoMoS die verwendeten Sensoren nicht unterstützt, muss die Verbindung anderweitig hergestellt werden. Als eine Art Schlüssel dient dazu der Nivel20 Sensor von Leica.

Nivel 20

Der Messbereich des Nivel20 ist dabei von besonderer Bedeutung. Der Messbereich begrenzt die Ausgabewerte der Emulation von Accdec2 zu GeoMoS. Denn ein Messwert außerhalb dieses Bereiches würde von GeoMoS sicher als falsch angenommen werden, bzw. die Messung würde gestoppt, da der Sensor offensichtlich außerhalb seiner Toleranz arbeitet. Die maximal akzeptierten Werte liegen bei ± 2 mm/m.


GeoMoS

GeoMoS ist eine Monitoring Software der Firma Leica. Sie ist geeignet für:

 


Die Software besteht aus der Anwendung Monitor und Analyzer. Monitor ist eine Online-Anwendung für die Sensorsteuerung, die Datensammlung und Toleranzkontrollen. Analyzer ist eine Offline-Anwendung für die Analyse, Visualisierungen und die Nachbearbeitung der Daten.

 

Accdec2

Accdec2 ist ein Programm zum Initialisieren der Beschleunigungssensoren, sowie für die Emulation der ausgegebenen Werte zu GeoMoS.
Die wählbaren Abtastfrequenzen die aus dem Programm heraus gewählt werden können, sind 38,3, 153 und 613 Hz.


GeoMoS Web

Ein weiteres Produkt der Firma Leica ist die Internet-Anwendung GeoMoS Web (Version 5.2), welche zur Echtzeitüberwachung von Projekten dient, die mit GeoMoS betreut werden. Die gemessenen Daten werden zu einem festgelegten Intervall vom GeoMoS-Monitor zur Web-Anwendung gesendet. Diese lässt sich durch einen gesicherten Zugang über einen beliebigen Browser steuern.

 

Datentransfer

Der Weg, den die Daten bis zur Echtzeitüberwachung im Internet durchlaufen sollen, lässt sich grob durch die folgende Grafik skizzieren.

Datenfluss

Zunächst senden die Sensoren ihre Messdaten durch das Programm Accdec2 (Emulation) an GeoMoS. In GeoMoS sind diese zunächst zu betrachten und werden im nächsten Schritt in einem bestimmten Intervall (Beispiel fünf Minuten) über eine bestehende Internetverbindung an GeoMoS-Web gesendet. Dort können die Daten in vorbereiteten Grafiken, permanent aktualisiert, betrachtet werden. Zusätzlich dazu wurde ein täglicher Report im PDF-Format ausgegeben.

 

Testmessung

Um an ein „Condition Monitoring“ an einer großen „Maschine“ wie einer WKA kontinuierlich und stabil funktionieren zu lassen, bedarf es einiger Vorbereitungen. Deshalb wurde ein mehrwöchiger Versuchsaufbau unter einfachen Bedingungen durchgeführt. Als eine Art Miniaturausgabe einer WKA diente ein Tischventilator.

Testmessung Messaufbau



Aufbau der Messungen an einer Windkraftanlage

Es wurden zwei Messungen an einer V80 von Vestas durchgeführt. Die erste Messung wurde mit zwei WLAN-Sensoren im Inneren der Anlage durchgeführt.

Dabei handelt es sich um zwei Beschleunigungssensoren, die ohne Kabel sondern per WLAN mit einem Feldrechner (Toughbook) verbunden sind. Für die Stromversorgung zuständig ist zum einen eine Autobatterie und zum anderen ein Stromanschluss direkt in der WKA. Ein Sensor befindet sich dabei im „Keller“, also direkt auf dem Fundament des Turms. Der zweite Sensor befindet sich knapp über dem ersten Flansch des Stahlturms. Zu Beginn der Messung mussten die Sensoren eingeschaltet und mit dem Feldrechner initialisiert und gleichzeitig gestartet werden. Die Messungen an sich werden daraufhin von den Sensoren selbstständig durchgeführt und auch lokal gespeichert.

Die zweite Messung wurde außen am Turm und am Fundament ausgeführt. Dafür wurden zwei USB-Beschleunigungssensoren (siehe Abbildung 2) verwendet. Diese Sensoren sind permanent per Kabel mit einem Feldrechner verbunden.

Aufbau der Messungen an einer WKA