Testmessung 1: Messrauschen / Nullpunktverschiebung

Bei dieser Testmessung sollte die Stärke des Messrauschens der Neigungssensoren ermittelt werden. Gegenstand der Betrachtung waren dabei neben der empirische Standardabweichung auch die Nullpunktverschiebung.

Die gute Nullpunktstabilität der NIVEL-Sensoren konnte durch die Labormessungen empirisch bestätigt werden. Das Messrauschen beträgt dabei unter ±1/1000 mrad.

Der Sensor P ist mit rund 1/100 mrad um den Faktor 10 schlechter, was in seiner Genauigkeitsklasse aber ein gutes Ergebnis sein dürfte. Auch die festgestellte Nullpunktverschiebung hält sich, in Bezug auf den großen Arbeitsbereich des Sensors, in Grenzen.

Bei den geringen Abmaßen von WEA-Fundamenten bzw. Türmen hat das geringe Messrauschen der Sensoren keinen bedeutenden Einfluss auf die Messgenauigkeit. Die Nullpunktverschiebung ist stark Temperaturabhängig und sollte bei langen Messungen entsprechend berücksichtigt werden.

Testmessung 2: Einschwingzeit / Trägheit

Um zu untersuchen wie die Sensoren auf rasche Neigungsänderungen reagieren, wurde eine Reihe von Fallversuchen aus unterschiedlichen Höhen (0,1 - 1 mm) durchgeführt. Durch die spätere Auswertung der Messungen konnte die Einschwingzeit (Zeitdifferenz zwischen der Ausgangs- und Ziellage) ermittelt werden.

Versuchsaufbau

Ergebnisse der Fallversuche

Der NIVEL220 ist anscheinend bezüglich Trägheit gegenüber dem NIVEL20  verbessert bzw. überarbeitet worden und reagiert um einiges schneller als sein Vorgänger. Der Sensor P zeigt zwar auch bei größeren Höhen keine Trägheitserscheinungen, die geringe Abtastrate wäre für dynamische Messungen dagegen von relativ großem Nachteil.

Die vorliegenden Neigungssensoren wären aufgrund ihrer eingeschränkten Reaktionsgeschwindigkeit zur Messung von höherfrequenten Schwingungen nur eingeschränkt geeignet. Man müsste in solchen Fällen vor allem mit verfälschten bzw. kleineren Extremwerten rechnen.

waldemar.diel@live.de

© 2017 Waldemar Diel