Digitale Wirtschaft
Seminar Innovationen in Technologie und Wirtschaft

(Abbildung Julia Hoffmann)

Um die Erreichung der Klimaziele mit voranzutreiben und bereits während des Studiums pro-aktiv zum Klimaschutz beizutragen, haben sich im Sommersemester 2022 50 Studierende des BHT Studiengangs Digitale Wirtschaft zur Aufgabe gemacht, der Stadt Berlin Visionen und konkrete Handlungsempfehlungen zur Einführung und Skalierung von Clean Technologies (CleanTechs) im innerstädtischen Raum zu geben.

Geleitet durch Prof. Dr. Susanne Glissmann, Professorin für Wirtschaftsinformatik und Digitalisierungsbeauftragte am Fachbereich 1, erforschen dabei 12 Teams zu den von ihnen ausgewählten innovativen CleanTechs den aktuellen Stand der Technologie, sowie dessen konkrete Eignung für Berlin. Dabei wurden von den Studierenden reale Räume in Berlin (z.B. Gebäude, Plätze, Straßen, Stadtviertel) identifiziert, für die sie eine mögliche Einführung ihrer CleanTech in Form eines ersten Pilotprojektes untersuchen. Auf diese Weise möchten die Studierenden aufzeigen, wie man mit einem schlon kleineren CleanTech Projekt eine Großstadt wie Berlin ein Stückchen nachhaltiger gestalten könnte. Zudem stellen die Studierenden zu ihrer jeweiligen CleanTech eine Vision auf, wie diese weitere Verbreitung im gesamten Berliner Raum erfahren könnte und sich so der positive Effekt langfristig skalieren ließe. In einer Trendanalyse betrachten die Studierenden zudem kritisch, wie sich aktuelle und zukünftige Auswirkungen des Klimawandels, Technologiefortschritt, sowie gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Entwicklungen auf den langfristigen Erfolg der CleanTech auswirken könnte.

Die Studierenden leiten ihre Erkenntnisse aus intensiver Literatur- und Online-Recherche, sowie Interviews mit Technologie-Anbietern und Stakeholdern des städtischen Ökosystems ab. Sie lernen durch das Projekt relevante Kompetenzen, um Innovations-Potenziale realistisch einzuschätzen und die Komplexität von politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen, sowie gesellschaftlichen Reaktionen intersubjektiv nachvollziehen zu können.

 

 

 

 


 

Im Folgendem stellen die Studierenden Teams Ihre Forschungsprojekte vor.

 

Arnold Prince Domingos Dada, Evren Yonar, Jakob Schönpflug, Tom Jockisch

Das Ziel dieser Forschung ist, den PKW-Pendelverkehr zwischen Oberhavel und Berlin von ca. 35000 Passanten  innerhalb von drei Jahren um 10 Prozent verringern zu können. Damit ergibt sich die folgende Forschungsfrage: „Wie stark können autonome Elektro-Shuttelbusse den Pendelverkehr von Oberhavel nach Berlin und den damit verbundenen CO2-Ausstoß innerhalb von drei Jahren verringern?“. Um diese Frage zu beantworten, werden Unternehmen, die sich mit dem Thema "Autonomes fahren" beschäftigen, in Form von qualitativen Studien befragt und wertere Sekundärstudien durchgeführt, in denen diverse Gegebenheiten bezüglich der Stadtplanung und des technischen Fortschritts analysiert werden.

 

 

ITW-1.2: KI-basierte Steuerung von Berliner Ampelanlagen

Eugen Fris, Giamie Foertsch, Jannis Lindlau, Lotan Sosner

Rund 18 Prozent des weltweiten Ausstoßes von CO2 wurden im Jahr 2018 durch Straßenfahrzeuge produziert. Aus diesem Grund nehmen wir uns als Ziel mithilfe von AI-basierter Steuerung vom Berliner Ampelnetz die Co2-Emissionen an den meistbefahrenen Kreuzungen bis zum Jahr 2025 um rund 20% zu senken. Das ermittelte optimale Ampel-Schaltverhalten des Cleantechs führt zu einer Reduktion der Fahrzeit, sowie des Leerlaufs im Verkehr. Dies hat zur Folge, dass die Co2-Emissionen an den umgebauten Ampeln verringert werden.

 

 

 

ITW-1.3: Ladesäulen Laternen für E-Autos in Berlin Charlottenburg

Lucca Bold, Constantin Fink, Peter Lach, Anika Krüger

Die Vision besteht darin circa 200 mobile Ladestationen für Elektroautos, welche mit geringem Aufwand an bereits bestehende Laternen befestigt werden, in Berlin-Charlottenburg zu integrieren. Diese mobilen Lademöglichkeiten werden leichter und kostengünstiger zu integrieren sein als feste Ladestationen. Der Vorteil liegt in der Einfachheit der Installation und der Möglichkeit auf das bereits bestehende Stromnetz der Laternen zuzugreifen. Durch diese Alternative soll das Ladestationen-Netzwerk in der Stadt Berlin ausgebaut werden und dafür sorgen, die Nutzung und den Kauf von Elektroautos in Berlin und Umland attraktiver zu gestalten. Das Ziel der CleanTech ist die Reduzierung der Anzahl von Autos mit Verbrennungsmotoren.

 

 

 

ITW-1.4: Smarte Strassenbeleuchtung für Berlin-Mitte

Janine Fenchel, Maik Hettel, Max Ilskens, Viviane Lucht

Studierende des Studiengangs BWL Digitale Wirtschaft der Berliner Hochschule für Technik beschäftigen sich damit, welchen Einfluss smarte Straßenbeleuchtung in Berlin auf den Umweltschutz hat. Die Energiekosten von smarten Lösungen spart bis zu 80% Strom gegenüber herkömmlichen Lösungen. Die zentrale Fragestellung lautet, inwiefern man die Beleuchtung intelligenter in Berlin gestalten kann, um Strom zu sparen und nachhaltiger zu leben. Hier setzt das Forschungsprojekt an und gibt einen Überblick über den aktuellen Zustand, Chancen und Herausforderungen, sowie Trends in diesem Bereich. Zur Beantwortung der Leitfrage werden die Ergebnisse qualitativer Interviews mit relevanten Stakeholdern, sowie literaturwissenschaftliche Studien ausgewertet.

 

 

 

ITW-2.1: Smart Streets auf dem BHT Campus Tegel

Julia Hoffmann, Vivian Müller, Alina Rauch, Alina Wallrafen

Mithilfe des Fußbodens Strom erzeugen? Klingt verrückt, ist aber möglich. Durch das Umherlaufen auf schwarzen Hartgummiplatten, kann mithilfe kinetischer Energie Elektrizität erzeugt werden. Gerade an Plätzen, an denen viel gelaufen wird, kann sich ein solcher Boden absolut lohnen. Also warum nicht auch auf dem neuen Berliner Campus der BHT? Mit einer Campusfläche von über 39 ha, könnten im Bauprozess solche Bodenplatten perfekt eingesetzt werden. So könnte eine Menge Strom aus dem öffentlichen Netz eingespart und der Campus TXL als Innovationsvorreiter für eine nachhaltigere Zukunft der Stadt Berlin werden.

 

 

 

ITW-2.2: Luftfiltersysteme für saubere Luft auf dem Alexanderplatz

Lena Runtenberg, Jessica Bauer, Kristina Braun

Das Forschungsprojekt soll durch den Einsatz von IoT-Sensorik in Verbindung mit Feinstaubluftfilterungssystemen einen relevanten Beitrag zur Klima-/Luftverbesserung der geografischen Region Berlin um mindestens 20% beitragen und weiteren Klimaschutz-Potenziale durch den Einsatz von IoT-Sensorik im Stadtgebiet erzielen. Mit diesen thematischen Schwerpunkten und dem einhergehenden Pilot-Projekt, der Ausstattung des Alexanderplatzes mit Feinstaubluftfilterungssystemen mit integrierter Daten-Monitoring IoT-Sensorik, wollen wir Berlin's Klimaschutz-Strategien unterstützen und aktiv einen Beitrag zur Verbesserung der Lebens- & Luftqualität des Stadtgebietes beitragen.​

 

 

 

 

ITW-2.3: Herstellung & Vermarktung von Laborfleisch in Berlin

Konstantin Barac, Annika Schrader, Leonard Jess, Yasmin Hilles

Die Produktion von einem Kilogramm Fleisch ist für die Umwelt genauso schädlich wie eine 250km lange Autofahrt! Mit Blick auf die Klimakrise ist unser Fleischkonsum ein zentrales Problem, welches es zu überwinden gilt; und kultiviertes in-vitro-Fleisch könnte zukünftig die Lösung sein: Denn es verursacht im Vergleich zu konventionell erzeugtem Fleisch bis zu 92% weniger Treibhausgase und verbraucht bis zu 95% weniger Fläche. Um mit dieser CleanTech einen schnellstmöglichen ökologischen Impact zu schaffen, erforschen wir die Effekte einer Einführung und Skalierung von Laborfleisch in Berlin, angefangen mit den Mensen des Studierendenwerks. Die Vorteile liegen dabei in der großen Reichweite einer zentrierten Zielgruppe, wodurch möglichst viele Treibhausgase bei der Produktion und dem Transport eingespart werden könnten. Unsere Forschung soll Laborfleischherstellern und den Berliner Politikern konkrete Handlungsempfehlungen vorstellen.

 

 

 

ITW-2.4: Vertical Farming in Berlin Schöneweide

Matthias Tabeling, Manuel Seitz, Hendrik Bredehöft, Nicola Grabeleu

In dieser Projektarbeit analysieren wir das Vertical Farming für Berlin, mit dem Ziel die Hauptstadt nachhaltig mit frischen Obst und Gemüse zu versorgen. Das Obst und Gemüse wird zukünftig in Hallen am Stadtrand Berlins angepflanzt, so werden Lieferwege minimiert. Es wird auf wenigen Quadratmetern, übereinander in mehreren Etagen angepflanzt. Mit Vertical Farming wappnet sich die Gesellschaft vor Problemen wie Hungersnot und Dürren. Zusätzlich spart es gegenüber herkömmlicher Landwirtschaft bis zu 90%Wasser ein. Als Kooperationpartner für unser Projekt ist zum einen die, ausschließlich in Berlin zu findende, LPG Bio Supermarktkette angedacht. Aber auch andere Supermärkte innerhalb Berlins könnten interessiert an einer Kooperation sein.

 

 

 

Philipp Kluge, Gürkan Alkan, Fatih Sahin

Strom durch natürliche Energiegewinnungsmethoden beziehen, ohne die Beanspruchung alternativer Energiequellen wie Kraftwerke und Brennstäbe? Wir bieten eine nachhaltige Alternative dazu! Dazu soll eine Turbine mit einer Solaranlage installiert werden, die den Zweck haben soll, Strom auf natürliche Weise zu produzieren. Dies soll in Form von Verkehrswind geschehen, der durch Autos und Straßenbahnen erzeugt wird. Am besten eignet sich die Platzierung der Turbinen auf viel befahrenen Straßen ohne erhöhter Staugefahr, da sonst nicht genügend Wind generiert werden kann. Der erzeugte Verkehrswind wird in den Turbinen angereichert und an leistungsfähige Generatoren in der Nähe weitergeleitet, indem der Strom gespeichert, weitergeschickt und es somit konsumiert werden kann. ​Mit dem produzierten Strom sollen Straßenbeleuchtungen, Geschäfte und Wohnungen versorgt werden. Anhand von durchgeführten Interviews mit essenziellen Stakeholdern wird im weiteren Verlauf des Forschungsprojektes versucht, Verbesserungen an der Technologie vorzunehmen und geeignete Orte für die Installation der Turbinen in Berlin zu eruieren.