»Die einzelnen Versatzstücke führen über das Prinzip der ‚analogischen Transformation‘ zu neuen Bedeutungen innerhalb der analysierten architektonischen Elemente. Es ist ein Verfahren des ‚erinnernden Erfindens‘, dass von einer Dekomposition der architektonischen Elemente zu einer Rekomposition neuer architektonischer Elemente auf Basis der vorgefundenen führt. Im Gewahrwerden eines ‚Neuen‘ ereignet sich die Unerwartetheit einer ästhetischen Erfahrung, die sich aus der Erinnerung an das schon Erfahrene speist.«
Henrike Schoper, »Ich bin umstellt vor Ähnlichkeit - Aldo Rossi & die città analoga. Eine Theoriesuche«, Hochschulschrift (Dissertation) 2017, S. 155
Henrike Schoper studierte von 1992 – 1998 an der Technischen Universität München und an der Hochschule der Künste Berlin. 1998 schloss sie in Berlin ihr Studium mit dem Max-Taut-Preis ab und arbeitete im Anschluss in verschiedenen Architekturbüros in Berlin und Basel. 2001 gründete sie gemeinsam mit Dr. Tom Schoper das Büro schoper.schoper | Atelier für Architektur in Berlin, seit 2004 ansässig in Dresden. Im Fokus der Büroarbeit steht das Weiter- und Umbauen. Die Transformation des Bestandes und die Respektierung seiner Geschichte(n) ist Ausgangspunkt der Arbeit. Das Vorgefundene weiterzubauen verstehen schoper.schoper als Prozess bewusster Entscheidungen, die in Verbindung mit den aktuellen Anforderungen an eine nachhaltige bauliche Umsetzung zu etwas identitätsbewahrend Neuem führt. Von 2007 – 2023 war Henrike Schoper wissenschaftliche Mitarbeiterin mit eigenem Lehrauftrag am Lehrstuhl Öffentliche Bauten an der TU Dresden. Von 2012-17 arbeitete sie an ihrer Promotion zum Thema „Aldo Rossi und die cittá analoga. Eine Theoriesuche“ und schloss sie 2017 ab. Die Arbeit in verschiedenen Bereich in der Architektur bildet für Henrike Schoper eine fruchtbare Rückkopplung von Lehre und konkreter Umsetzung in der Praxis.
Neben ihrer Büro- und Lehrtätigkeit publiziert sie, hält Vorträge und ist Mitglied im BDA, Deutschen Werkbund Sachsen und verschiedenen Jurys. Seit 2023 ist sie Professorin für Entwerfen und Konstruieren im Bestand an der Berliner Hochschule für Technik.