Diplomarbeit Michael Neid & Michael Platte"Deformationsüberwachung an der Kanalbrücke des Wasserstraßenkreuzes Magdeburg" |
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Die Höhenbestimmung des Überbaus erfolgte durch zwei unabhängige technische Nivellements, um die geforderte Standardabweichung (des Mittelwertes) von 2,1 mm zu erreichen. Der Widerspruch in der Höhenbestimmung gleicher Messpunkte von ca. 3 mm wurde bei Messungen an verschiedenen Tagen teilweise nicht erreicht. Deshalb war es nötig, wegen der Bewegungen des Oberbaus, Messungen zu realisieren, die bei der späteren Auswertung auch zahlenmäßig übereinstimmten. Aus diesem Grund entstand die Idee das zweite Nivellement fast zeitgleich mit dem ersten durchzuführen. Da an jenem Tag ein Messtrupp vom WNA Magdeburg (bestehend aus drei Personen) vor Ort war, konnte dieses Vorgehen problemlos umgesetzt werden. Die Lageaufnahme der Messpunkte des Oberbaus fand in einer Nachtmessung statt. Am Tage wäre eine Messung aufgrund starker Sonneneinstrahlung sowie kräftigem Wind und der damit verbundenen Refraktion und Erschütterung des Tachymeters unmöglich gewesen. Ferner traten hierbei lange Zielweiten (ca. 938 m) sowie Visuren über verschiedene Oberflächen (Stahl, Beton, Wasser) auf. Die Messung bei Nacht hatte folgende Vorteile: alle Bauteile (und das Wasser des Mittellandkanals) besaßen etwa gleiche Temperaturen Refraktion wurde weitestgehend eliminiert kein Schiffs- bzw. Kraftfahrzeugverkehr keine Sichtbehinderung durch Dritte es herrschte völlige Windstille. Die Bestimmung der Objektpunkte wurde durch polare Aufnahme mit dem Tachymeter Leica TCRA 1101 plus durchgeführt. Die Beobachtung der Anschluss- und Messpunkte mittels elektrooptischer Entfernungsmessung sowie Richtungsmessung erfolgte jeweils mehrfach und damit kontrolliert. Als zu beobachtende Messpunkte dienten die jeweils wasserseitigen Punkte auf dem Überbau. Die Objektpunkte wurden sowohl von dem südlichen als auch vom nördlichen Festpunkt eines jeden Widerlagers aus gemessen. Dabei wurden vom westlichen Widerlager aus die Punkte bis Pfeiler 12 ermittelt und vom östlichen Widerlager aus bis Pfeiler 11, so dass die Punkte im Mittelbereich (Pfeiler 11 und 12) vierfach gemessen wurden. Für den Unterbau war nur die höhenmäßige Bestimmung der Mauerbolzen erforderlich. Das Nivellement erfolgte mit dem Zeiss DiNi 11 und einer Teleskoplatte. Jeder Punkt wurde doppelt bestimmt um sich gegen grobe Fehler abzusichern und die geforderte Standardabweichung (des Mittelwertes) zu gewährleisten. Nach der Bearbeitung des westlichen Vorlandbereiches und der östlichen Messpunkte (inklusive der fest angebrachten Codelatten der Strompfeiler) kam es zur Messung der Strompfeilerpunkte (siehe Abbildung). Bei den Relativmessungen entstanden pro Pfeiler zwei Nivellementsschleifen. Anschließend erfolgten die Absolutmessungen der Mauerbolzen. Dabei traten Zielweiten von bis zu 106 m auf.
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©2007 Neid / Platte |