Messgebiete
Voghjaberd, Armenien
Die H3 ist die Straße, die die Provinzen Eriwan, Ararat und Kotajk miteinander verbindet. Sie führt zu einer der historisch wertvollsten Städte Armeniens, Garni. Kurz vor dem Dorf Voghjaberd führt die Straße an einem Berg entlang. Er hat eine Höhe von 1650m. Zum Vergleich: Berlin liegt durchschnittlich auf einer Höhe von 34m.
Das Rutschungsgebiet erstreckt sich über mehrere tausend Quadratmeter. Ein Teil davon oberhalb der Straße, ein deutlich größerer Teil unterhalb der Straße. Innerhalb des Messgebietes befindet sich unter anderem das Monument „Charent’s Arch“. Das Gebiet, das tatsächlich von den Erdrutschungen betroffen ist, nimmt jedoch ein viel größeres Ausmaß an.
Besonders stark betroffen ist auch der Ort Voghjaberd selbst. Im Internet gibt es dazu bereits zahlreiche Berichte, welche sich mit den Erdbeben in Armenien befassen und den damit einhergehenden Erdrutschen und ihren Auswirkungen. Zudem werden dort viele Warnungen ausgesprochen, welche die dort lebenden Menschen zu besonderer Vorsicht aufrufen und auf die Dringlichkeit weiterer regelmäßiger Messungen und Beobachtungen dieser Gefahrensituation hinweisen.
Kiesgrube, Pätz
Der Ursprung des Dorfes liegt, erstmalig urkundlich benannt, vor 512 Jahren unter dem Namen „Petze“. Vermutet wird, dass durch die slawischen Wörter „pec“, was zu Deutsch „Höhle/Grotte“ bedeutet oder „pesk“, zu Deutsch „Sand“, die Namensgebung abgeleitet wurde. Beides gilt als schlüssig, da das kleine Runddorf in ein Endmoränengebiet eingebettet ist. Die Ortsbezeichnung änderte sich bis 1805 mehrmals (Petze, Peetz, Pätsch…), wurde aber seitdem mit „Pätz“ als Bezeichnung beibehalten. Größeren Bekanntheitsgrad gewann das Örtchen zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als es bekannt wurde als „Seebad Pätz“ und viele Städter es seitdem als Erholungsort nutzen. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts bis Anfang des 21. Jahrhunderts wurde hier Kies abgebaut und über die Wasserwege von Dahme-Spree nach Berlin exportiert Seit dem 5. März 2002 steht die Pätzer Kiesgrube unter Naturschutz. Im Jahr 2000 wurde das Gebiet als „Juwel an Artenreichtum“ bezeichnet, und das nicht ohne Grund.
In der jahrzehntealten Abbaustätte wurden seltene Tier- und Pflanzenarten registriert, die dort wieder heimisch wurden, wie zum Beispiel der Seeadler. Doch durch die Nutzung von Motocrossrädern und Quads, welche die steilen Sandhänge als ideale Rennpisten nutzen, werden eben diese seltenen Tiere dort wieder verscheucht. Ein Beispiel dafür ist der Flussregenpfeifer, der durch den Lärm und die Abgase dort seit einiger Zeit nicht mehr brütet. Die zugleich grüne Oase und wüstenähnliche Landschaft steht seit geraumer Zeit im Fokus der dortigen Anwohner und der Naturschützer, da die Flora und Fauna in dem Naturschutzgebiet nicht durch die illegalen Rennfahrer vollends zerstört werden soll.