Monitoring von großen Rutschungen mit geodätischen Sensoren

am Beispiel eines gefährdeten Gebietes in Armenien

Monitoringpunkte

Einleitung

Bei der Messung im Jahr 2009 wurden zwei Profile mit vermarkten Punkten angelegt. Das erste Profil enthält sieben, das zweite Profil drei dieser Monitoringpunkte. Jeder Punkt wurde durch einen Messbolzen mit einem 3/8“-Außengewinde vermarkt, auf den mit Hilfe eines Adapters ein Miniprisma aufgeschraubt werden kann. Punkte aus dem ersten Profil konnten in der letzten Messepoche (2018) nicht gefunden, und damit auch nicht gemessen werden. In der folgenden Tabelle sind die drei Punkte, aus beiden Messepochen dargestellt.

Auswertung

Aus diesen Werten lassen sich die Koordinatendifferenzen ermitteln. Aufgrund der Ausrichtung des Koordinatensystems aus dem Jahr 2009, sind die Verschiebungen negativ. Die Beträge der zweidimensionalen Verschiebung werden in diesem Fall nachträglich als negativ definiert. Anzumerken ist, dass eine 2D-Verschiebung aufgrund der Berechnung, mathematisch stets positiv definiert ist und demnach keine Richtung berücksichtigt. Die Beträge der zweidimensionalen Verschiebung werden in diesem Fall deshalb nachträglich als negativ definiert, um die Richtung der Verschiebung wiederzugeben. Im vorliegenden Fall kann das jedoch vernachlässigt werden, weil sich alle Verschiebungen im gleichen Quadranten befinden.

Punkt 301 Punkt 302 Punkt 303

Erkenntnis

Erkennbar ist eine Verschiebung im Dezimeterbereich, innerhalb der letzten neun Jahre. Deutlich zeichnet sich diese in der X-Richtung mit knappen 20cm ab. Mit ungefähr 10cm fällt die Verschiebung in Y-Richtung am geringsten aus. Resultierend bewegt sich also das Gelände vor allem hangabwärts und weniger seitlich. Wobei es auch vorstellbar ist, dass die Definition der Hangrichtung aus dem Jahr 2009 ungenau ist und es dadurch zu dieser Querverschiebung kommt. Eine Drehung der Nordrichtung um 30gon würde die Lageverschiebung in Y-Richtung auf ein Minimum reduzieren, während die Verschiebung in X-Richtung ein wenig zunimmt. Etwa auf den Betrag der Verschiebung der 2D-Distanz.

Eine deutliche Verschiebung ist bei den Höhen zu verzeichnen, welche mehr als 21cm beträgt. Betrachtet man das Diagramm, welches die Kombination der Lage- und Höhen-Verschiebung darstellt, so fällt auf, dass sich das Gelände in ähnlichem Maße vertikal setzt wie es sich seitlich verschiebt.